Brünkendorf
Wie viel Ortsteile der Stadt Marlow entstand auch Brünkendorf im 12. bzw. 13. Jahrhundert mit der deutschen Besiedlung. Brünkendorfs erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1350. Der Name Brünkendorf, der auf den Ortsgründer Brunik, Brunecke oder deutsch Bruno schließen lässt (Dorf des Brunik), weist auf eine vorherige slawische Besiedlung hin. Bis ins Jahr 1351 war Brünkendorf Eigentum des Ritters von Thun und gelangte dann an den Landesherren von Mecklenburg zurück. 1898 gehörte Brünkendorf zum Dominalamt Ribnitz. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Brünkendorf 4 Erbpächter, 21 Büdner, 7 Häusler, 12 Einlieger und 1 Lehrer. Um 1911 wird in Brünkendorf eine Dampfmolkerei betrieben, die die Milch der umliegenden Orte verarbeitet, dadurch war immer reges Treiben im Dorf.
Ein Reit- und Fahrverein sorgte für Unterhaltung im Ort. Es wurden Turniere durchgeführt, an denen Reiter aus der Umgebung teilnahmen. Diese Turniere entwickelten sich zu wahren Volksfesten, mit Belustigungen für Jung und Alt. Von allen Seiten strömten Gäste auf den Festplatz, der durch bunte Fahnen gekennzeichnet war, manchmal bis zu 1.000 Menschen.
In den 50er Jahren wurde die Molkerei der Marlower Küstenmolkerei angeschlossen. In Brünkendorf gab es, wie in den meisten Orten, auch eine Schule. In früherer Zeit war der Pastor auch der Schulmeister. 1906 befand sich die Schule in einem massiven Haus mit Steindach, in der einklassigen Schule lernten 54 Schüler. 1964 wurde die Schule geschlossen, die Kinder gingen nach Gresenhorst zur Schule.
Um 1898 wurde in Brünkendorf ein Krieger- und Militärverein gegründet. Noch heute erinnert das Kriegerdenkmal im Zentrum des Ortes an die Opfer des Ersten Weltkrieges. In der Kriegszeit waren auch Kriegsgefangene und Flüchtlinge auf den Gehöften untergebracht.
Das Geschehen in Brünkendorf wurde schon immer durch die Landwirtschaft bestimmt. Nach dem Krieg bewirtschafteten 4 Großbauern ihre Höfe. Diese 4 Großbauern schlossen sich dann zur LPG "Frisch ans Werk" zusammen. Später 1970 schloss sich die Pflanzenproduktion der KAP Kuhlrade und die Tierproduktion der LPG Bartelshagen I an. Nach der Wende gingen auch hier viele Arbeitsplätze verloren.
Ebenfalls wurde die Produktion der Geflügelkonservenfabrik, die sich in den Gebäuden der ehemaligen Molkerei befand, eingestellt.
1993 wurde für Brünkendorf ein Dorferneuerungsplan aufgestellt. So wurde es ermöglicht, vielen Häusern ein neues, schöneres Aussehen zu geben.
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